Die Ausbildung des Hundes,
ist die Ausbildung des Menschen.
(Oliver Jobes)
 
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Wir suchen ständig freiwillige Personen jeden Alters, gerne auch ältere Menschen (Seniorenheime),
die uns an einem Mittwoch Abend oder Sonntag bei einem Training helfen möchten.
 
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Unter Mantrailing versteht man übergreifend die Suche nach dem individuellen Geruch eines bestimmten Menschens durch den Hund (vgl. Buddenbrock, 2009, S. 9). Dabei wird durch den Menschen die natürliche Begabung des Hundes, enorm viele Gerüche wahrzunehmen, genutzt (Woidtke, 2016, S. 13).

Dies macht das Einsatzmittel Mantrailer (MT) einzigartig unter den biologischen und taktischen Einsatzmitteln der Gebrauchshunde bzw. Personenspürhunde im Bereich der Rettungshundearbeit bzw. biologischen Vermisstensuche.

Einer Spur zu folgen ist unseren Hunden genetisch aufgrund ihrer Abstammung vom Wolf zwar in die Wiege gelegt, schlichtweg um zu überleben. 

Mantrailing hingegen ist kein instinktives oder natürliches Verhalten, es muss erlernt werden - von Mensch und Hund!

 

"Erfolg ist die Fähigkeit,
von Misserfolg zu Misserfolg zu gehen,
ohne den Enthusiasmus zu verlieren.”
(Winston Churchill)

 

Einer - einzigartigen - Geruchsspur auf versiegeltem Untergrund wie Asphalt (kontaminiert z.B mit Bremsstaub, Ruß, Gummiabrieb und sonstigen Abfallprodukten sowie zivilen Gerüchen unserer urbanisierten Welt) zu folgen, entspricht also nicht dem natürlichen Wesen unserer Hunde, geschweige denn ihrer Vorfahren. Ein Pendant zum natürlich Jagdverhalten eines Hundes stellen vornehmlich die "Fährtenarbeit" und die "Stöbersuche" dar. Beides ist beim Mantrailing kontraproduktiv und unerwünscht!

Um mit einem Hund einer bestimmten menschlichen Spur inmitten unserer urbanen Gesellschaft auf versiegelten Flächen zu folgen, sprich zu trailen, ist erst ein entsprechendes Trail-Verhalten zu erlernen. Einsatz-Mantrailing ist also nichts, was ein Hund von Natur aus beherrscht. Es ist also nicht so, als ob man den Hund nur losschicken müsste und man selbst als "Störfaktor Mensch" dann nur noch erlernen müsste den Hund „zu lesen“. Mantrailing für den Realeinsatz ist Teamarbeit, und zwar interdisziplinär!

Die gleichzeitige Faszination und Herausforderung an der spezifischen Ausbildung und Arbeitsweise eines Personenspürhundes (PSH) in der Fachdisziplin Mantrailing (MT) sowie das besondere und auf Vertrauen basierende Zusammenwirken von Mensch & Hund sind unsere Faszination und Expertise.

 

Interesse?

Interesse an der Ausbildung und Einsatz-Arbeit mit Hunden im Bereich Mantrailing? Dann lese unbedingt weiter:

Zunächst ist jeder Hund, der eine gesunde Nase hat, zumindest nicht ungeeignet um Mantrailing zu erlernen. Es ist zu ehrlich zu fragen, ob man dies im privaten Hobby-Bereich, also als artgerechte Auslastung bzw. Beschäftigung oder für den Einsatz im Polizei- oder Rettungsdienst / Katastrophenschutz -im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr - zur Rettung von Menschenleben machen möchte.

Eine teamorientierte Leistungsausbildung, also der Einsatz eines Personensuchhundes bzw. Mantrailers für den Realeinsatz, beinhaltet Verpflichtungen, vorallem viel Zeit und auch finanziellen Aufwand. Wer beabsichtigt, diesen Weg einschlagen und gemeinsam mit uns gehen möchte, mache sich vorab folgende Aspekte und Anforderungen bewusst, um eine ehrliche und wohl überlegte Entscheidung getroffen werden kann.  

Soll es wirklich Rettungshundearbeit im Bereich Mantrailing, mit dem Ziel Einsätze im Rahmen einer Einsatzrufbereitschaft (24/7/365) zu laufen, sein? Und möchte man dies über Jahre hinweg machen?

Falls ja, steht die Frage die individuellen Möglichkeiten und damit die tatsächliche Umsetzbarkeit im Fokus. Kann man den zeitintensiven Weg auf sich nehmen? 

Die Ausbildung in der Rettungshundestaffel dauert bis zur Prüfungs- und Einsatzreife mehrere Jahre; regelmäßig mindestens ca. zweieinhalb Jahre, je nach Alter des Hundes und Erfahrung des Hundeführers. Es gibt kein "der Hund ist fertig ausgebildet", da ein entsprechender Leistungsstand nur durch einen entsprechenden Trainingsumfangs, insbesondere zur Aufrechterhaltung der Motivation, beibehalten werden kann. Darüber hinaus lernt ein MT-Team mit jedem Trail und Einsatz dazu. Das individuelle Können sowie die Belastbarkeit steigern sich im Regelfall über die Jahre hinweg signifikant. Erfahrung ist nicht Alles, aber Vieles!

 

Um das Mögliche zu erreichen,
muss man immer wieder
das Unmögliche versuchen.
(Hermann Hesse)

 

Ziel der intensiven Ausbildung in der Rettungshundestaffel ist ein in NRW polizeibehördlich anerkannt geprüftes und einsatzfähiges MT-Team, das im Ernstfall bereit und belastbar ist, in den polizei-behördlich angeforderten Real-Einsatz zu gehen (mit all den Eindrücken, psychischer und körperlicher Belastung, denen man dort ausgesetzt wird - Dabei ist zu beachten, dass die wenigsten Einsätze im echten Leben mit einem Fund enden - und nicht jede Person, die gefunden wird, unverletzt oder lebend aufgefunden werden kann).

Die meisten Alarmierungen bzw. Einsätze (ca. 2/3) ereignen sich in der Zeit zwischen 21:00 Uhr und 03:00 Uhr morgens, regelmäßig wöchentlich. Daher stehen die Fragen, ob dies mit seinem Alltag, der Familie und seinen eigenen Bedürfnissen sowie ggf. dem Arbeitgeber in Einklang steht, an erster Stelle.

Im Schnitt wird zweimal wöchentlich trainiert. Dies bedeutet, dass je nach Trainingsschwerpunkt und Ausbildungsstand auch bis zu 3 Trainingseinheiten pro Woche anstehen können. Die Trainings finden an stetig wechselnden Orten und Uhrzeiten (vorallem in den Wintermonaten bei Dunkelheit und auch vereinzelt bei Nacht), vorzugsweise im Kreis Kleve sowie im angrenzenden Umland bis ins Ruhrgebiet, statt.

Eine Trainingseinheit dauert - je nach individueller Fahrzeit - mehrere, meistens zwischen 3-5 Stunden exkl. individueller Fahrzeit. Flexibilität und Mobilität sind unabdingbare Grundvoraussetzung.

Die Prägung und Erziehung eines Personenspürhundes bzw. Mantrailers ist gleichsam sehr bedeutsam. Eine Grunderziehung und Konditionierung muss erfolgen, damit der Hund weder eine Gefahr für sich selbst (z.B. Straßenverkehr) oder Andere darstellt, z.B. nicht unkontrolliert losläuft oder optische Reize wie Fahrradfahrer, Wild oder Katzen verfolgt.

Der Hund soll allerdings nicht, wie in der Unterordnung gefordert, auf jedes Signal seines Besitzers achten; ansonsten besteht die Gefahr, dass der Hundeführer seinen MT-Hund während der Sucharbeit ungewollt leitet bzw. beeinflusst.

Beim Mantrailing ist es vielmehr entscheidend, dass der Hundeführer sich vom Hund leiten lässt und der Hund eine gewisse Selbständigkeit zeigt bzw. erlernt. Freudige Motivation und Arbeitswille sind sehr bedeutsam.

Es fallen laufende Kosten an, vor allem für Anfahrten. Darüber hinaus z.B. Lehrgangs-/Seminar- und Prüfungsgebühren, Mitgliedsbeiträge, Ausrüstung, Einsatz- und Funktionsbekleidung, etc.

Es kommen teilweise ganztägige Sondertrainingseinheiten, Trainingstage mit anderen Rettungshundestaffeln sowie  verschiedene Leistungsnachweise in weiteren Bereichen inkl. Theoretischer Ausbildung hinzu (insb. Erste Hilfe für Menschen und Hunde, Einsatztaktik, Funkverständigung, Unfallverhütung, Kynologie, Odorologie).

Als übergeordneter Dachverband sind wir Gründungs-Mitglied im "Länderverband einsatzorientierter Rettungshundetsaffeln e.V., Braunschweig (www.lverhs.de).

Wir sind auf - urbanes - Einsatzmantrailing spezialisiert und ein hierauf versierter gemeinnütziger Verein (e.V.).

Die Organisation und Finanzierung verursacht Aufwand, den wir gemeinsam als Staffel leisten (Spendenaktionen, diverse Aufgaben im Verein wie z.B. Medien- und Sponsorenarbeit. Gesetzliche Pflichtaufgaben wie z.B. Jahreshauptversammlung usw. gehören dazu).

Auch reprästentative Veranstaltung, wie z.B. Sponsorenbesuche, Stadtfeste oder Weihnachtsmärkte etc. sowie die Kontaktpflege mit anderen Hilfsorganisationen kommen daher dazu: 

In Verantwortung der Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsstands und dem Umstand, dass die Trainingseinheiten recht aufwändig, weil zeitintensiv und fordernd für Mensch und Hund sein können,  trainieren bzw. arbeiten wir bewusst mit kleinen Kapazitäten ("Klasse statt Masse").

Wir bilden nicht über den Bedarf aus. Wer Interesse an Mantrailing zur Auslastung oder Beschäftigung auf sportlicher Basis hat, möchten wir auf entsprechende Hundeschulen oder private Trainingsangebote verweisen.

Anforderungen an die Hundeführerin / den Hundeführer

Bedeutende Eigenschaften beim MT-Hundeführer/in lauten, Fleiß und Demut sowie die Bereitschaft Grenzen zu erkennen und diese  überwinden zu wollen. Dies kann nur gelingen, sofern der Mensch hinter dem Hund ausdauernd, wetterfest, geduldig, konzentrationsfähig, feinfühlig und gleichzeitig mental (psychisch) stark und belastbar ist.

Es handelt sich bei einem MT (PSH) begrifflich um ein "Einsatzmittel"; obwohl man mit einem lebenden, atmenden und denkenden Wesen, seinem einzigartgien Hund, der, genauso wie der Mensch, nicht fehlerfrei ist und natürlichen Grenzen unterliegt. Man lernt daher insbesondere bei starker psychischer Belastung neue Eigenschaften und Verhalten seines Hundes und auch einiges über sich selbst.

Ist man als Hundeführer bereit, sein Verhalten zu reflektieren, Misserfolge im Training zu akzeptieren und aufzuarbeiten? Beim Mantrailing basiert der Erfolg nicht selten auch aus Misserfolg - Niederlagen gehören ebenso dazu wie Trailerfolge. Erfolgreich sind daher diejenigen, die Misserfolg hatten, aber nicht aufgegeben haben. Das eigene Ego darf keine Rolle spielen.

Hunde sind Stimmungsempfänger/ und -Überträger. Die Entwicklung eines situationsgerechten Einfühlungsvermögen ist ein begleitender  Prozess, der sich über Jahre hinweg erstrecken kann und erst durch viele praktische Erfahrungen weiterentwickelt und gefestigt wird. Man lernt den Hund zu „lesen“, sozusagen seine „Körper-Sprache“ zu verstehen, teilweise auch intuitiv zu interagieren. Man wächst zusammen und bildet EIN Team.

 

Wer zweifelt, kann den Weg nicht finden!
(Tibet)
 

Worauf kommt es an?

Das Erlenen hängt u.a. wesentlich vom Leinenhandling ab sowie des Verstehens der Körpersprache des Hundes. Durch die Leine werden vom Hund Signale vermittelt. Feinste Änderungen in der Körperhaltung (vorallem Rute, Kopf, Ohren und Schulterbereich) sowie im Zugverhalten sind situations- und lagebedingt unterschiedlich. Deren Bedeutung, also verhaltens- und spurbildtechnische Rückschlüsse richtig erfassen zu können, so dass das Einsatzmittel Mantrailer wirkungsvoll, zumindest richtungsweisend, einsatztaktisch eingesetzt werden kann, ist essentiell und bedarf permanenten Trainings. Erfahrung ist dabei entscheidend. 

Die zeit-intensive Ausbildung erfolgt interdisziplinär in Theorie und Praxis.

 

 Anforderungen an den Hund

Nach einer individuellen Eingewöhnungszeit steht der Rettungshundeeignungstest des Hundes mit der Abklärung der Umweltsicherheit, Reiz-/Stresstoleranz, Gelassenheit bei gleichzeitiger Triebigkeit bzw. Spielfreudigkeit und Menschenfreundlichkeit im Vordergrund  der allerersten Abklärung der Geeignet. Dieser Hürde stellt einleitend bereits aus Sicht des Hundes den größten Unterschied zum Hobby oder Mantrailing auf sportlicher Basis dar.

Im Weiteren bilden neben der praktischen Suchausbildung die Gewöhnung und Steigerung der Souveränität, Stresstoleranz sowie die Fähigkeit Umweltreize auszublenden elementare Bausteine, die im Alltag zu erlnen sind.

Es gilt den Spieltrieb bzw. die Freude an der "Arbeit" sowie das Selbstvertrauen zu festigen. Mit Druck und Zwang kann und wird im Bereich des MT nicht gearbeitet werden können. Im Training findet eine klassiche und operante Konditionierung statt. Es wird kleinschrittig aufgebaut um ein solides Fundament aufzubauen.

Umweltsicherheit und Arbeiten unter Ablenkungen / Verleitungen, z.B. durch Gerüche, Futter, Personen, Geräusche (z.B. Baumaschinen, Straßenverkehr, Martinhorn etc.) gehören zum Repertoire und müssen von kleinauf trainiert und richtiges bzw. gewünschtes Verhalten durch positive Erfahrung verknüpft und verstärkt werden.

 

Als besonders faszinierend ist hervorzuheben, dass Hunde über das Jakobson-Organ verfügen.

Hier erfolgt beim Riechen eine Reizweiterleitung in das limbische System, also dem "Belohnungszentrum" im Gehirn des Hundes. Dies hat zur Folge, dass die Geruchswahrnehmung eines Hundes emotional beeinflusst werden kann. 

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass der MT von Beginn an die Erfahrung macht, dass mit einem menschlichen Geruch positive Assoziationen verknüpft werden bzw. für den Hund gute / belohnende Erfahrungen verknüpft werden. Dies ist für eine positive Konditionierung im Kontext der "Opfer-/Menschenbindung" von entscheidender Bedeutung.

Die so erfolgte positive Verstärkung und Konditionierung bilden ein Fundament des "Findenwollens" des gesuchten Geruches bzw. des vermissten Menschens.  Dabei kommt auch der Beziehung zwischen Mensch und Hund eine besondere Rolle zu.

Ein MT-Hund soll nicht nur freiwillig, sondern vor allem angstfrei und mit Freude lernen mit seinem Hundeführer gemeinsam zu "arbeiten" und nicht nur suchen, sondern finden zu wollen! Das Motto lautet: Steigerung und Festigung der intrinsischen Motivation beim Hund. Als Ziel steht ein Mensch-Hunde-Team, welches zusammen durch "dick und dünn" geht.

"Der Hund ist der sechste Sinn des Menschen."

(Christian Friedrich Hebbel)

Die Ausbildung theoretischer Themenschwerpunkte bilden, neben der hauptsächlich praktischen Ausbildung:

 

Erste Hilfe am Menschen,

Erste Hilfe am Hund,

Sprechfunk,

Unfallprävention,

Einsatztaktik,

Lagebilderkennung,

Kynologie,

Odorologie. 

 

Die Kosten werden im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit von den Mitgliedern der Rettungshundestaffel Spurfinder NRW-West e.V. selbst getragen. Daher freuen wir uns über finanzielle Unterstützung.

 

Bei Interesse zur Ausbildung und Einsatz in unserer Rettungshundestaffel kann gerne Kontakt mit uns aufnehmen. (Einfach Telefonnummer per E-Mail zusenden). Wir melden uns um weitere Fragen zu klären und gemeinsam zu überlegen, ob und ggf. wie ein "Reinschnuppern" und/oder Probetraining sinnvoll ist.

Alternativ kann auch gerne Kontakt aufnehmen, wer uns bei einem Trainiung als Versteckperson zur Verfügung stehen möchte. Über fremde Gerüche sind wir stets dankbar. Gerne können sich auch Institutionen wie z.B. Seniorenheim bei uns melden!